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Erfolgreicher Warnstreiktag in der Versicherungsbranche

01. August 2017 Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, haben sich heute erneut 300 Beschäftigte der Provinzial, der HUK-Coburg und der ERGO an der erfolgreichen Warnstreikaktion in Kiel beteiligt.

„Die Kolleginnen und Kollegen sind einfach sauer über das Verhalten des Arbeitgeberverbandes. Es zeigt sich, dass die Beschäftigten einer Branche, die in der Vergangenheit ja nicht durch intensive Streikaktivitäten auf sich aufmerksam gemacht hat, nun einen anderen Kurs einschlagen, weil sich die Arbeitgeber der Branche nicht mehr genug um die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern, sie in Tarifrunden von der allgemeinen Einkommensentwicklung abhängen wollen und eine Zukunftssicherung verweigern“, so Frank Schischefsky, Landesfachbereichsleiter für den Finanzdienstleistungsbereich von ver.di Nord.

Nach einer Warnstreikaktion vor dem Gebäude der PROVINZIAL im Sophienblatt, ging es mit den Streikenden in einem Demozug durch die Kieler Innenstadt zu einer Abschlussveranstaltung in der Forstbaumschule. Die Aktion in Kiel ist Teil einer Reihe von Warnstreiks in dieser Woche in der gesamten Republik und dauert den ganzen Tag an.

Die Arbeitgeber der Versicherungsbranche hatten in der dritten Verhandlungsrunde ihr ursprüngliches Angebot nur geringfügig nachgebessert. Die angebotenen Gehaltssteigerungen beliefen sich dabei über einen Zeitraum von drei Jahren auf Erhöhungen von durchschnittlich 1,1 Prozent pro Jahr.

Gegenstand der Tarifverhandlungen war darüber hinaus die soziale Gestaltung der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche. ver.di hatte dazu einen Tarifvertragsentwurf in die Verhandlungen eingebracht, der Regelungen zum mobilen Arbeiten, zur Qualifizierung und zur Beschäftigungssicherung vorsah.

Die Arbeitgeberseite hatte alle von ver.di vorgeschlagenen Regelungen abgelehnt. Die ver.di-Tarifkommission erklärte in der Folge das Scheitern der Verhandlungen. Auch für den Außendienst haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das die Realeinkommen nicht sichern würde. Ein zweiter Verhandlungstermin scheiterte an der Ankündigung der Arbeitgeber, kein weiteres Angebot vorlegen zu wollen.

ver.di fordert für die Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungsbranche die Erhöhung der Gehälter und aller Zulagen um 4,5 Prozent. Die Ausbildungsvergütung soll um 50 Euro steigen. Auszubildende sollen nach einer erfolgreichen Ausbildung unbefristet übernommen werden.


(ver.di PM 11.7.17)