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Mehr Wohnungsbau gefordert:

Überaltert und knapp

01.07.2012 Nach einer Wohnungsbau-Studie sollen bereits in 5 Jahren mehr als 4.020 Wohnungen fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Pestel-Instituts. „Wenn der Wohnungsbau in Kiel nicht deutlich zulegt, klafft eine enorme Lücke. Dann werden bezahlbare Wohnungen zur Mangelware“, sagt Matthias Günther. Der Leiter des Pestel-Instituts sieht beim Mietwohnungsbau in Kiel einen „enormen Bedarf“. In den letzten Jahren sind zu wenig Mietwohnungen gebaut worden. Neben dem „Neubau-Defizit“ warnt das Institut gleichzeitig vor einer „Überalterung der Bausubstanz“. Rund 71 Prozent der Wohnungen in Kiel stammten aus der Zeit vor 1970 – viele davon aus den Nachkriegsjahren.
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Darüber hinaus spricht das Institut sich für den Neubau von Sozialwohnungen aus. „Sonst wird das Wohnen für immer mehr Menschen unbezahlbar – insbesondere für Rentner, Familien und Beschäftigte mit geringem Einkommen“, so der Leiter des Pestel-Instituts. Der Bund habe sich schrittweise aus der Verantwortung für die Wohnungsbauförderung zurückgezogen. Die Quittung dafür bekämen jetzt die Menschen, die es auf dem Wohnungsmarkt ohnehin schwer hätten, eine passende und vor allem bezahlbare Wohnung zu finden, erklären der Deutsche Mieterbund (DMB) und die IG Bauen-Agar-Umwelt (IG BAU) gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DgfM).

Bei der Förderung des Mietwohnungsbaus sollen der Bund und die Länder in der Pflicht stehen, so die Forderung der Wohnungsbau-Initiative. Schwerpunkt müsse hier der Soziale Wohnungsbau sein. Dabei sollte der Bund den Ländern künftig mehr Mittel zur Verfügung stellen. Im Gegenzug sei es notwendig, dass die Länder garantierten, dieses Geld ausschließlich für den Wohnungsbau einzusetzen und durch eigene Mittel aufzustocken.

Das wird wohl leider ein frommer Wunsch bleiben. Schon heute sind die Bundesländer, Kommunen und Gemeinden massiv verschuldet. Das wird sich noch weiter verschärfen wenn der sogenannte Fiskalpakt  verabschiedet und dann in Kraft tritt. Ab 2016 werden die Schuldenbremsen wirken. Sie betreffen den Bund und die Länder. Der Fiskalpakt tritt 2014 in Kraft. Die Folgen sind weitere Schließungen von Schwimmbädern, Bibliotheken und  weitere Kürzungen im sozialen Bereich und bei Kulturförderungen. Außerdem wird wohl das letzte Tafelsilber verscheuert. Deshalb wird auch für den sozialen Wohnungsbau kein Geld mehr vorhanden sein.      
(hg)
   

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