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Für das neue Gaskraftwerk soll die Stadt Kiel auf die Dividende verzichten.

01. November 2012  Bis 2015 soll es gebaut sein, denn das alte Kohlekraftwerk auf dem Kieler Ostufer ist dann technisch am Ende. Was schon länger erwartet wurde, ist nun offiziell bekannt: Der Energiekonzern E.ON zieht sich aus Kiel zurück und verpachtet seinen 50%igen Anteil am Gemeinschaftskraftwerk (Kohlekraftwerk) ab dem 1.1.2013 an die Stadtwerke Kiel. Nach dem erklärten Aus der Stadt Kiel für den Bau eines neues Kohlekraftwerks in der Klimaschutzstadt Kiel hatte EON auch bereits die Lust verloren und das für den Ausbau erworbene Gelände wieder an die Stadt zurückgegeben.
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Lange war es still geworden um die Kraftwerksplanungen. Man munkelte, dass das Gemeinschaftskraftwerk die Situation aussitzen will und solange mit Kohle heizen will, wie nur möglich. Zuletzt haperte es an einer ausreichend dimensionierten Gasleitung, weswegen das Projekt auf Eis lag. Nun soll es aber durch stärkere Kompressoren möglich sein, durch den holländischen Netzbetreiber Gasunie und der Schleswig-Holstein Netz AG ausreichend Gas zu liefern. Das 200 MW Gasmotorenkraftwerk soll ca. 200 Mio. Euro kosten. Da die Rendite für ein neues Gaskraftwerk für die MVV nicht ausreichend ist, wollen sie die Stadt Kiel und Stadtwerke Kiel an den Investitionen beteiligen. An dem angeblich erforderlichen Eigenkapital von 50 Mio. Euro soll sich die Stadt Kiel mit 25 Mio. beteiligen.

Also fordern die MVV-Aktionäre von der Stadt zukünftig auf die Dividendenzahlungen (ca. 10 Mio. pro Jahr) zu verzichten und es für das neue Kraftwerk zu Verfügung zu stellen. Angesichts der Finanzlage des Kieler Stadthaushalts ist das allerdings eine böse Erpressung, währenddessen die MVV-Aktionäre nicht auf ihre Dividende verzichten wollen. Dabei handelt es sich bei dem neuen Kraftwerk um eine rentierliche und notwendige Investition, die ein Fernwärme-Monopolnetz von ca. 360 km Länge mit einem jährlichen Umsatz von 68,7 Mio. Euro versorgt. Zugleich wird angedroht, dass die Fernwärmepreise wohl stark steigen werden. Ursprünglich wurde das derzeitige Kohlekraftwerk (GKK) allein zur Stromproduktion gebaut. Erst nach einem aufwendigen Umbau 1992 lieferte das GKK mit Kraft-Wärme-Kopplung auch Wärme.

Die heutige Stromerzeugung als Nebenprodukt beim Gaskraftwerk lohnt sich aber kaum noch, wegen der gestiegenen Energiepreise, und weil die regenerative Stromerzeugung Vorrang hat. Also bleibt die sogenannte Quersubvention durch den Stromverkauf aus. Und Handel mit Strom ist ja eigentlich das Hauptgeschäft von MVV. Daraus erklärt sich vielleicht, dass die MVV immer mehr die Lust am Geschäft mit den Stadtwerken vergeht. Dumm gelaufen! Aber eigentlich eine Chance für die Stadt die Stadtwerke zu rekommunalisieren.

(uws)
   

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