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Abschluss im Einzelhandel:
Erfolg für ver.di
01. Januar 2014 Anfang Dezember haben ver.di (Fachbereich Handel) und der Handelsverband Baden- Württemberg einen Abschluss in der seit April andauernden Tarifrunde erzielt. Die Unternehmer mussten erhebliche Abstriche von ihren teilweise unverschämten Forderungen machen. Der Manteltarifvertrag wurde unverändert wieder in Kraft gesetzt. Die weiteren Ergebnisse, die am 6. Dezember von der großen Tarifkommission einstimmig gebilligt wurden: Drei Prozent mehr Lohn und Gehalt ab dem 1.7.2013, weitere 2,1 Prozent mehr ab 1.4.2014. Die Ausbildungsvergütungen werden jeweils zum 1.8. angepasst – in 2014 deutlich überproportional.
2014 wird es Tarifverhandlungen über eine umfassende Reform der Tarifverträge geben – ohne den Druck einer Lohn- und Gehaltsrunde im Nacken! Ab 1.1.2014 gibt es außerdem eine Tarifregelung, mit der der Ausgliederung von Regal-Auffülltätigkeiten entgegengewirkt wird: In Betrieben, die vollständig auf Werkverträge verzichten, können Neueingestellte, die ausschließlich (!) diese Tätigkeit ausüben, zu einem Tariflohn von 9,54 Euro (ab 1.4.2014: 9,74 Euro) beschäftigt werden.
Der Abschluss ist nach einer bisher beispiellosen Mobilisierung im Einzelhandel im sicherlich kämpferischsten Tarifbezirk, Baden-Württemberg, im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft worden. Viele Betriebe in Baden - Württemberg haben weit über 50 Tage in der achtmonatigen Tarifauseinandersetzung gestreikt. Daran beteiligt waren u.a. Betriebe von H+M, real, Kaufhof, Kaufland, Zarra und einzelne Märkte von anderen Unternehmen.
„Das für ver.di besonders pikante an diesem Abschluss ist, dass ein in der innergewerkschaftlichen Diskussion äußerst kritischer Landesfachbereich wieder einmal einen Abschluss erreicht hat, der mehr ist als ein fauler Kompromiss.“ (labournet)
Nach der Einigung in Baden-Württemberg und Bayern ist es in weiteren sechs Bundesländern zu gleichen Abschlüssen gekommen. In Schleswig-Holstein wurden die Verhandlungen auf den 7. Januar vertagt.
(hg)