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Tarifrunde Zeitungsverlage Norddeutschland:
Verleger lenken ein – insgesamt 3,8 % mehr Lohn und Gehalt
Kampfentschlossen: Kollegen aus Technik, Verlag und Redaktion bei der Ostsee-Zeitung vor dem Tor. Foto: Martin Dieckmann)
01. Juli 2014 Am 10. Juni fand die zweite Verhandlung über die Gehalts- und Lohntarifverträge für die Beschäftigten der norddeutschen Zeitungsverlage (Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) statt. Die ver.di-Tarifkommission hatte schon zuvor deutlich gemacht, keine Koppelung mit Gehaltsstruktur- und Manteltarifmaterien zu akzeptieren. Entsprechende Ankündigungen der Verleger hatten in den Betrieben zu großer Unruhe geführt und die Bereitschaft zu Arbeitskämpfen signalisiert.
Angesichts des breiten Widerstandes in den Belegschaften lenkten die Verleger schon zu Beginn der Verhandlungsrunde ein.
Zunächst boten die Verleger bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Erhöhung der Gehälter und Löhne von insgesamt 3 % an. Nach intensiven Diskussionen und mehrfachen Unterbrechungen zur internen Beratung konnten sich ver.di und VZN auf folgendes Ergebnis verständigen:
• 2 % Gehalts und Lohnsteigerung ab 1. Juli 2014
• 1,8 % Gehalts- und Lohnsteigerung ab 1. Juli 2015
• Laufzeit des Tarifabkommens bis 30. Juni 2016, also insgesamt 27 Monate.
Gemessen an der derzeitigen und zu erwartenden Teuerungsrate bewertet die ver.di-Tarifkommission dieses Ergebnis als durchaus akzeptabel. Im Weiteren haben die Tarifparteien vereinbart, Gespräche über eine Überarbeitung von Lohn- und Gehaltsmaterien mit dem Ziel eines Ergebnisses bis Juni 2016 zu führen. Eine erste Sondierung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Mit dieser Vereinbarung folgt nun der VZN der von ver.di vertretenen Auffassung, nicht in offenen Tarifsituationen Strukturreformen zu verhandeln. Aus Sicht von ver.di gehört auch die Rückführung von tariflosen Bereichen in eine tarifliche Bindung zu diesen Gesprächsthemen.
Ohne den starken Druck aus den Betrieben und der Aktionsbereitschaft der Gewerkschaftsmitglieder wäre dieser Abschluss nicht möglich gewesen. Zumal es zum ersten Mal seit langer Zeit gelungen ist, einen Gehalts- und Lohnabschluss ohne Koppelung mit Manteltarifmaterien durchzusetzen.
(Quelle und Foto: Martin Dieckmann, Fachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie, ver.di-Landesbezirke Hamburg und Nord)