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Gewerkschaftsticker
01. Oktober 2014 Zum neunten Mal ruft der Verein „Mach meinen Kumpel nicht an“ junge Menschen auf, aktiv zu werden gegen Rassismus und Rechtsextremismus in der Arbeitswelt. Noch bis zum 16. Januar 2015 können sich Auszubildende, Berufsschüler und Gewerkschaftsjugendliche mit ihren Beiträgen beim Gelbe-Hand-Wettbewerb bewerben. (DGB)
Die GEW bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung zu den geplanten Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA). Die Bildungsgewerkschaft verlangt, die Verhandlungen sofort zu stoppen. Die Abkommen stellen eine akute Bedrohung der öffentlichen Daseinsvorsorge einschließlich des öffentlichen Bildungswesens in Deutschland und Europa, aber auch für Kanada und die USA dar. (GEW)
Seit vergangenem Jahr verhandeln die Europäische Union und die USA über ein Freihandelsabkommen: die sogenannte Transatlantic Trade and Investment Partnership, kurz TTIP. Der DGB fordert vor allem drei Kurskorrekturen: Keine Verhandlungen hinter verschlossenen Türen, kein Investitionsschutz und kein Abbau von Arbeits-, Umwelt-, Verbraucher- und Sozialstandards. (DGB)
Zum Auftakt der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Karstadt erneuert ver.di ihre Kritik am geplanten Personalkahlschlag in dem Warenhauskonzern und unterstreicht die Forderung nach tariflicher Standort- und Beschäftigungssicherung sowie nach Rückkehr in die Tarifbindung. Bislang gibt es keine Klarheit, wohin aus Sicht des neuen Eigentümers die Reise mit Karstadt gehen soll. Wer über Sanierung reden will, muss vorher deutlich machen, dass er an eine erfolgreiche Zukunft von Karstadt als Warenhaus glaubt“, sagte Arno Peukes, ver.di-Verhandlungsführer für Karstadt. Die Beschäftigten seien nicht mehr bereit, weiter Verzicht zu üben. Sie verlangen, dass ihnen endlich ein schlüssiges Gesamtkonzept vorgelegt werde, ihre Arbeitsplätze tariflich abgesichert werden und Karstadt in die Tarifbindung zurückkehre. „Es muss Schluss damit sein, dass die einen ständig um ihre Zukunft zittern müssen, während die anderen sich die Taschen füllen“, so Peukes. (ver.di)
Ein langer und harter Streik ist von Erfolg gekrönt: Nach mehr als 2.500 Streikstunden an den Autobahnraststätten in Thüringen und Bayern ist die Autogrill Deutschland GmbH – vermittelt durch das Thüringer Wirtschaftsministerium – nun endlich zu tarifvertraglich geregelten Arbeitsbedingungen bereit. Das Unternehmen hat gestern seinen Beitritt zum Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) angekündigt. (NGG)
Löhne in Ostdeutschland: Im Schnitt 777 Euro weniger als im Westen. Die Löhne in Ostdeutschland gleichen sich nur sehr langsam den Löhnen in Westdeutschland an, meldet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). „Das muss sich ändern“, sagt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. „Wir brauchen gleichen Lohn für gleiche Arbeit in Ost und West.“ In Ostdeutschland lag im Jahr 2012 das durchschnittliche Brutto-Monatsentgelt bei 2139 Euro, in Westdeutschland bei 2916 Euro. (DGB)
Der DGB hat Vorschläge für eine Reform des Schwerbehindertenrechts gemacht. Unter anderem fordert der Bund der Gewerkschaften eine höhere Ausgleichsabgabe für Unternehmen, die nicht die gesetzlich vorgeschriebene Zahl von schwerbehinderten Menschen beschäftigen. Außerdem will der DGB mehr Rechte und Ressourcen für Schwerbehindertenvertretungen durchsetzen. (DGB)
„Der harte Preiskampf unter den Anbietern von Fernbusreisen hat sein erstes Opfer gefordert“, so ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. „Mit immer billigeren Angeboten wollen sich die Busbetreiber gegenseitig unterbieten. Das ist weder im Sinne der Beschäftigten noch der Kunden, und zuletzt schadet es auch den Betreibern selbst.“ Es überrasche nicht, dass sich jetzt das erste Unternehmen aus dem Geschäft zurückziehe, sagt die Gewerkschafterin. Hintergrund ist die Ankündigung von city2city, der Tochter des britischen National Express, sich vom hart umkämpften deutschen Fernbus-Markt schon Mitte Oktober dieses Jahres zurückzuziehen. (ver.di)
Vor zwei Jahren verbrannten im pakistanischen Karatschi 255 Menschen. Eine illegal umgebaute Textilfabrik, die für westliche Firmen produzierte, wurde für sie zur Todesfalle. Seitdem hat sich zu wenig getan, um den Schutz der Beschäftigten in der asiatischen Textilindustrie zu verbessern. Die deutschen Gewerkschaften unterstützen Betroffene und Hinterbliebene. (DGB)
Immer mehr Deutsche fahren Bus und Bahn im Öffentlichen Personennahverkehr. Darauf verweist das Statistische Bundesamt. Danach wurden in den ersten sechs Monaten 2014 rund 5,5 Milliarden Fahrgäste bzw. Fahrten im Nahverkehr gezählt. Das sind 0,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. (EVG)
Die Bundesdruckerei darf öffentliche Aufträge von Subunternehmern im Ausland erledigen lassen – und muss in diesen Fällen nicht den deutschen Mindestlohn zahlen. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Der Bund als Eigner der Bundesdruckerei dürfe solche Mindestlohn-Umgehungsstrategien nicht zulassen, fordert DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. (DGB)
Weniger als 8,50 Euro pro Stunde für Taxifahrer festschreiben? Nicht mit ver.di. Die Verhandlungen über einen Mindestlohntarifvertrag im deutschen Taxigewerbe sind gescheitert. Das hat die zuständige Tarifkommission von ver.di beschlossen. „Die Arbeitgeber wollten schlechte Arbeitsbedingungen tarifvertraglich festschreiben und gleichzeitig an Löhnen deutlich unter 8,50 Euro pro Stunde festhalten. Das lehnen wir ab. Mit uns gibt es nur klare, nachvollziehbare Regelungen, die Verbesserungen für die Beschäftigten in der Branche bringen“, stellte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle klar. (ver.di)
Deutschland-Plan für bezahlbares Wohnen zum 6. Wohnungsbau-Tag vorgestellt: In Berlin haben sieben Organisationen und Verbände der deutschen Bau- und Immobilien-branche am Mittwoch ein politisches Maßnahmenpaket zum Wohnungsneubau vorgestellt. Ziel ist ein deutliches Absenken von Kaltmieten für Neubauwohnungen. (IG Bau)
EU-Sozialkommissar László Andor kritisiert die hohe Zahl an Überstunden, die deutsche Arbeitnehmer leisten müssten. Auch DGB-Vorstand Annelie Buntenbach warnt: „Überstunden, ausgefallene Pausen, Schichtarbeit, Rufbereitschaft und schlicht zu viele Aufgaben – das gehört mittlerweile für Millionen von Beschäftigten zum Alltag.“ Burn-out sei auf dem Weg zur Volkskrankheit. (DGB)
In der Türkei ereignete sich am 6. September wieder ein schwerer Arbeitsunfall. Zehn Bauarbeiter kamen beim Absturz eines Fahrstuhls aus dem 32. Stockwerk ums Leben. Diesmal war es ein Arbeitsunfall auf einer Hochhausbaustelle in Istanbul. Dort wird von der Fa. Torun ein 42-stöckiger Wolkenkratzer mit Luxuswohnungen gebaut. (IG Bau)
(Zusammengestellt von hg)