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ver.di Nord kündigt Widerstand an:

Stellenabbau bei den "Lübecker Nachrichten"

01. Oktober 2015 Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) sieht in dem geplanten Stellenabbau bei den Lübecker Nachrichten (LN) einen weiteren massiven Eingriff in die Eigenständigkeit der Zeitungsverlage an der Ostsee.  Am Freitag wurde bekannt, dass die LN ein Drittel der Stellen in der Redaktion abbauen wollen. Die gemeinsame Mantelredaktion von LN und Ostsee-Zeitung in Rostock soll durch Dienstleistungen der konzerninternen Zentralredaktion in Hannover ersetzt werden. Die LN und die Ostsee-Zeitung gehören zum Madsack-Konzern (u.a. Hannoversche Allgemeine Zeitung, Leipziger Volkszeitung, Gesellschafterin im Madsack-Konzern ist die dd_vg, eine Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD).

Martin Dieckmann, ver.di-Fachbereichsleiter, sieht darin eine Kampfansage: „Nach dem Kahlschlag bei den Kieler Nachrichten schluckt man Häppchen um Häppchen, aber es ist letztlich ein umfassender Sanierungsplan, der die Eigenständigkeit der Zeitungsverlage an der Ostsee gefährdet.“ Auch bei den Kieler Nachrichten, wo Madsack fast die Hälfte der Gesellschafteranteile hält, wird in ähnlichem Ausmaß Personalabbau geplant.

„Nach Kiel steht in Lübeck und auch in Rostock eine regelrechte Entkernung bevor“, sagt Dieckmann. Kernbereiche und Kernkompetenzen der Redaktionen und aller Verlagsbereiche seien bedroht: „Von Hannover als Konzernzentrale aus kann man Zahlen rechnen, aber man erreicht dann die Menschen an der Ostsee nicht mehr. Zeitungsverlage leben im hohen Maße von der Verbundenheit der Menschen in der Region mit ihrer Zeitung. Das trifft besonders auf alle Beschäftigten in den Verlagen zu. Wenn ein Konzern das nicht berücksichtigt, setzt er alles aufs Spiel, was ihn wirtschaftlich trägt.““.

Angesichts des bundesweiten Konzern-Sanierungsprogramms, das unter dem Titel „Madsack 2018“ bundesweit durchgesetzt werden soll, kündigt ver.di Widerstand mit eigenen tariflichen Forderungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung an der Ostsee an.       

(PM ver.di Nord)