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Olympia 2024:

Dabei sein ist alles – koste es was es wolle

oly

Wie beim Möbel-Kraft Bürgerentscheid: Einseitige Meinungsmache der Stadt Kiel für die Olympia-Beteiligung vor dem Bürgerbescheid.

01. November 2015 Die Austragung der Olympischen Segelwettbewerbe 2024 wird die Landeshauptstadt Kiel circa 30 bis 40 Millionen Euro kosten. Das ist das Ergebnis der gemeinsam mit der Freien und Hansestadt Hamburg durchgeführten Kostenermittlung. Die Kieler Ratsversammlung hat auf ihrer Sitzung am 15. Oktober 2015 diesen Ausgabeposten abgenickt (gegen die Stimmen der LINKEN). Für Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer steht fest: „Olympia ist für Kiel und die ganze Region eine Riesenchance. Die Kostenschätzung, die wir jetzt vorlegen, ist seriös und realistisch.“

Mit dem Kosten- und Finanzierungskonzept sowie dem zuvor veröffentlichten Mobilitätskonzept und der Machbarkeitsstudie lägen jetzt viele Fakten vor, auf deren Grundlage die Kielerinnen und Kieler beim Bürgerentscheid am 29. November 2015 ihre Entscheidung über die Kieler Bewerbung treffen können.

„Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt Kiel im Rahmen der Bewerbung des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Freien und Hansestadt Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen und gegebenenfalls Paralympischen Segelwettbewerbe im Jahr 2024 bewirbt?“ so die Fragestellung des Bürgerentscheids.

Die LINKEN bleiben bei ihrer Ablehnung der Olympia-Bewerbung Kiels. Auf ihrer Kreismitgliederversammlung am 18.10.2015 wurde einstimmig der „Leitantrag Breitensport statt Spitzensport. Katzheide statt Olympia!“ angenommen, in dem sie ihr Nein zu Olympischen Spielen in Kiel noch einmal präzisierten. Darin heißt es u.a.:

„Die unter Lizenz des IOC veranstalteten Olympischen Spiele sind ein Paradebeispiel für eine Kommerzialisierung eines Sportereignisses zum Zwecke der Profitmaximierung in extremer Form. In den City-Host-Verträgen und den begleitenden Handbüchern geht es auf mehreren hundert Seiten nicht um sportliche Aspekte, sondern die Regelungen der umfangreichen Vermarktungsrechte für die Olympischen Spiele. Das IOC lässt sich hier Steuer- und Haftungsfreiheit garantieren und sichert sich Milliardengewinne – hauptsächlich auf Kosten der ausrichtenden Städte.

Niemand kann derzeit auch nur grob abschätzen, welche Kosten auf Kiel durch die Austragung der Olympischen Segelwettbewerbe 2024 zukommen könnten, auf den Bau oder die Sanierung welcher oder wie vieler Kitas und Schulen die Stadt deswegen verzichten müsste. Gewiss ist derzeit lediglich das Bestehen eines unkalkulierbaren Kostenrisikos, das auf jeden Fall zu Kürzungen und Verzicht an anderer Stelle führen wird. Das ist bereits jetzt sichtbar: Während im Frühjahr dieses Jahres eine Sanierung des Freibades Katzheide für rund 800.000 Euro mit Nutzen für alle Einwohnerinnen und Einwohner von der Stadt als unbezahlbar eingestuft wurde, wurde wenig später für die Werbekampagne für die Olympiabewerbung mit ungewissem Ausgang fast die gleiche Summe problemlos bereitgestellt.

Deshalb sagt DIE LINKE: Nein zur Olympiabewerbung Kiels und ja zum dauerhaften Erhalt des Freibades! Wenn wir uns entscheiden müssen, dann wollen wir Breitensport statt Spitzensport, Katzheide statt Olympischen Segelwettbewerben!“

(gst)

 

   

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