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Tarifauseinandersetzung:

Metall-Bosse auf Krawall gebürstet

Ein bisschen erinnert die Szenerie an ein Autokino. Etwa 350 Autos mit roten Wimpeln stehen vor einer großen Bühne, auf der Stephanie Schmoliner (IGM Kiel-Neumünster), Daniel Friedrich (Bezirksleiter der IG Metall Küste) und IG Metaller*innen aus den Betrieben sprechen - begleitet von lauten Hupgeräuschen. Nach Angaben der Gewerkschaft waren am 12. März 2021 bei der Kundgebung auf dem Kieler Exerzierplatz warnstreikende Beschäftigte von 35 Betrieben aus Schleswig-Holstein dabei. Am selben Tag waren mehr als 10.000 Beschäftigte der Frühschicht im Bezirk Küste im Rahmen der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie in Warnstreik-Aktionen getreten.

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Die IG Metall fordert für die Beschäftigten vier Prozent mehr Lohn für zwölf Monate. Für Betriebe, die sich das aufgrund der Corona-Situation aktuell nicht leisten können, fordert die Gewerkschaft einen entsprechenden Ausgleich über die Arbeitszeiten, also mehr Freizeit für die Beschäftigten. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft Zukunftstarifverträge, um Arbeitsplätze zu erhalten. Die Branche steht vor einem technologischen Wandel, und um die Zeit der Veränderungen zu überbrücken, braucht es aus ihrer Sicht langfristige Lösungen.

Die Arbeitgeber lehnen höhere Löhne mit Hinweis auf die Corona-Krise in diesem Jahr bisher vehement ab. Die harte Verhandlungslinie auf Kapitalseite vorgegeben hatte Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf in einem Interview mit der Welt am Sonntag vom 13.12.20. Darin gab er zum Besten, dass ihm jedes Verständnis für die Forderungen der IG Metall fehle; angesichts der Pandemie und der wirtschaftlich schwierigen Lage der Betriebe müssten die Beschäftigten auch mal niedrigere Löhne akzeptieren. Künftig solle ein Flächentarifvertrag nur noch dann gelten, wenn die wirtschaftliche Lage rosig aussehe. Erwirtschafte ein Unternehmen dagegen zu wenig Gewinn, solle von ihm abgewichen werden dürfen. Konkret forderte er für diesen Fall Lohnkürzungen. Für den Fall, dass die Gewerkschaft nicht klein beigibt, drohte Wolf mit Betriebsverlagerungen ins Ausland.

Angesichts dieser Äußerungen kann man nur sagen: Wer Krawall will wird Streik ernten! Wenn sich bei der Fortsetzung der Verhandlungen in der nächsten Woche keine Lösung abzeichnet, will die IG Metall nach Ostern den Druck erhöhen.
(gst)

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