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DGB Kiel Region: 

Niedriglöhne weit verbreitet

Analysen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung belegen, dass Niedriglöhne in der Kiel Region weit verbreitet sind. Nach der Definition der Bundesagentur für Arbeit (BA) arbeiten Menschen in Vollzeit mit einem monatlichen Einkommen unterhalb von 2.284,- Euro brutto im Niedriglohn.

„Für eine alleinstehende Person ergibt dies einen Netto-Monatslohn von weniger als 1.585,- Euro“, so Frank Hornschu, Vorsitzender des DGB Kiel Region. Bundesweit arbeiten etwa 19 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohn. In Schleswig-Holstein sind 21 Prozent betroffen, das sind fünf Prozent mehr als im Durchschnitt Westdeutschlands. „Unser WSI hat die Zahlen insgesamt auch für die Kreise und kreisfreien Städte aufbereitet: Danach arbeiten im Niedriglohn in der Landeshauptstadt Kiel knapp 16 Prozent, in der Stadt Neumünster knapp 20 Prozent, im Landkreis Plön mehr als 23 Prozent und im Landkreis Rendsburg-Eckernförde mehr als 20 Prozent. Am häufigsten sind Frauen im Niedriglohn tätig: Kiel knapp 19 Prozent, Neumünster über 28 Prozent, im Landkreis Plön 35 Prozent und im Landkreis Rendsburg-Eckernförde knapp 32 Prozent. Die Auswertung zeigt zudem auch, dass junge Vollzeitbeschäftigte, zu- und eingewanderte Menschen und Personen ohne Berufsabschluss überdurchschnittlich mit einem Niedriglohn auskommen müssen“, so Hornschu weiter. 

„Steigende Mieten, Lebenshaltungs-, Energie- und Wärmekosten gepaart mit dem sich verfestigten Niedriglohn ergeben eine brisante Mischung. Der Wert der Arbeit spiegelt sich in der Vergütung nicht wider und die Kaufkraft sinkt empfindlich. Dies bleibt für unser Gemeinwohl und für unsere wirtschaftliche Entwicklungsfähigkeit nicht ohne Folgen. Die geplante Anhebung des gesetzlichen Mindestlohn auf 12,- Euro ist da sicherlich ein richtiges Vorhaben. Aber um noch besser voranzukommen muss die Tarifbindung deutlich gestärkt und ausgebaut werden, heißt: die Menschen haben es selbst in der Hand, sie sollten sich gewerkschaftlich organisieren. Denn Tarifbeschäftigte haben deutlich höhere Einkommen, mehr Schutz und Sicherheit“ so Hornschu abschließend. 

(Presseerklärung DGB Kiel-Region, 12.01.2022)

   

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