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Die kommende Wohnungsnot

01.03. 2013 Die Mieten steigen. Nicht nur in Berlin, über das in den letzten Jahren mit der Duldung aller Landes- und Bundesregierungen die Immobilienfonds hergefallen sind, sondern auch in Kiel. Noch werden wir von der massiven Verdrängung verschont, wie sie seit vielen Jahren in Hamburg und seit einiger Zeit auch in Berlin zu beobachten ist. Aber für Leute mit wenig Geld wird es langsam schwierig, eine neue Wohnung zu finden. Dabei ist ein Ende der Fahnenstange noch lange nicht in Sicht. Einen richtigen Preisschub dürfte es geben, wenn ab 2015, wie die Linksfraktion aus dem Rathaus berichtet, mehr als die Hälfte der Kieler Sozialwohnungen die Preisbindung verlieren. Zu verdanken haben wir das auch dem ehemaligen sozialdemokratischen Landesinnenminister, dem allseits beliebten Ralf Stegner, der die Preisbindung von 80 auf 35 Jahre herabsetzte.
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Die Mittel der Stadt, gegen die sich abzeichnende Misere vorzugehen, sind begrenzt. Dafür haben Christ- und Sozialdemokraten 1999 mit dem Verkauf der KWG gesorgt. Schulden sollten abgebaut werden, doch die Verschuldung blieb. Nur die Wohnungen sind weg. 11.000 Stück wurden für 250 Millionen DM verschleudert. Pro Wohnung waren das 22.727 DM. Natürlich verkaufen unsere regierenden Finanzexperten das Tafelsilber nämlich nicht wenigstens in Zeiten hoher Preise, sondern lieber wenn sie im Keller sind. Danach unterlässt man dann jahrelang möglichst den Wohnungsbau, so dass der Markt wieder eng wird, und inzwischen dürften die Wohnungen ein Vielfaches ihre einstigen Kaufpreise einbringen.

Die Landesregierung kündigt rechtzeitig zur bevorstehende Kommunalwahl an, Kredite an die private Wohnungswirtschaft vergeben zu wollen. 350 neue, preisgünstige Wohnungen sollen gefördert werden. Die neue Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke (SPD) verspricht gar 600. Doch angesichts der 6.000 Wohnungen, deren Preisbindung bis 2015  wegföllt, wäre beides nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nach Angaben der Linken fehlen an der Förde 23.000 günstige Wohnungen. Auch deren Vorschlag, die Gründung von Wohnungsbaugenossenschaften zu fördern, wird da kurzfristig nicht viel Luft schaffen. Aber er wäre immerhin ein Ansatz, wieder mehr Wohnungen unter öffentliche Kontrolle zu bringen und den Markt einzudämmen. Denn der richtet es ganz offensichtlich nicht, wie wir mal wieder sehen.         
            (wop)
   

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