Erfolg für Fracking-Gegner
Das kanadische Unternehmen PRD Energy Inc. zieht sich aus Deutschland zurück - das gab das Unternehmen am 29.7.2014 in einer Mitteilung bekannt. ( www.prdenergy.de/en/investors/news-releases ). Mit seiner hundertprozentigen Tochterfirma PRD Energy GmbH ist das Unternehmen in Deutschland vertreten und besitzt zahlreiche Fracking-Lizenzen im gesamten Bundesgebiet. Doch jetzt erfolgt der Ausstieg: Die Firma beabsichtige auf ihre Lizenzen zu verzichten; die Mitarbeiter werden noch bis zum 31. August beschäftigt, dann soll das Berliner Büro geschlossen werden.
Jesiden harren in den Sinjar-Bergen aus
MISEREOR: Spenden für Flüchtlinge im Nahen Osten dringend nötig
(Aachen, 31.7.2015) Ein Jahr nach Flucht und Vertreibung von Angehörigen der religiösen Minderheit der Jesiden aus dem Umfeld der irakischen Stadt Sinjar harren mehr als 10.000 Betroffene weiter im angrenzenden Sinjar-Gebirge aus. Das teilte Salah Ahmad, Leiter der irakischen Hilfsorganisation Jiyan Foundation, am Freitag mit. Das Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR arbeitet mit der Jiyan Foundation seit vielen Jahren eng zusammen und unterstützt die Arbeit der Stiftung zugunsten von Flüchtlingen im Nordirak. Anfang August 2014 waren zehntausende Jesiden vor Terroristen des sogenannten Islamischen Staates (IS) geflohen.
Die Putzfrauen fordern die Abgeordneten von SYRIZA auf, gegen das neue Memorandum zu stimmen.
Wir haben nicht 22 Monate gekämpft, damit uns ein neues Memorandum aufgezwungen wird!Wir, die kämpfenden Putzfrauen des Finanzministeriums, möchten öffentlich unseren Widerspruch kundtun gegen die Politik der Memoranden, die nun von der SYRIZA-Regierung umgesetzt wird.
Faule Deutsche, fleißige Griechen
Schleswig-Holstein: Saisonarbeiter ohne Mindestlohn
Ausbeutung auf dem Erdbeerfeld
Dem Deutschen Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) liegen mehrere Hinweise vor, dass Saisonarbeiter auf Erdbeerfeldern in Schleswig-Holstein um das gültige Mindestentgelt gebracht worden sind. Teilweise sei der tarifvertragliche Lohn um mehr als die Hälfte unterschritten worden. „In den Berichten ist davon die Rede, dass Landwirte im Norden unverändert nach Kiste und Menge bezahlen. Am Ende landen die Erntehelfer dann bei Stundenlöhnen von 3 bis 6 Euro. Es gilt aber in der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft der Branchenmindestlohn von 7,40 Euro. Wir gehen den glaubhaften Schilderungen nach und werden Missstände dann melden. Ausbeutung auf dem Acker ist kriminell und muss bestraft werden“, sagt Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord. Es sei verboten, Saisonarbeiter nach Kilo zu bezahlen, um das tariflich vorgeschriebene Mindestentgelt zu umgehen. Wer Verstöße gegen das neue Mindestlohngesetz oder gegen die Branchenmindestlöhne feststelle, könne sich - auch anonym - bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls melden.
»Ein Karthagischer Frieden«
Das Opfer wird gebeten, die Schuld des Täters auf sich zu nehmen:
Die Erklärung des Eurogipfels von Montag im Wortlaut - kommentiert von Yanis Varoufakis
Der Eurogipfel betont, dass als Voraussetzung für eine mögliche künftige Vereinbarung über ein neues ESM-Programm
[d.h. einen neuen Verlängerungs-und-Verschleierungs-Kredit]
das Vertrauen in die griechische Regierung unbedingt wiederhergestellt werden muss.
[d.h. die griechische Regierung muss neue strikte Austeritätsmaßnahmen umsetzen, die sich gegen die schwächsten der Bevölkerung richten, die bereits furchtbar gelitten haben]
In diesem Zusammenhang ist die Eigenverantwortung der griechischen Regierung von ausschlaggebender Bedeutung, und auf politische Verpflichtungen sollte eine erfolgreiche Umsetzung folgen.
[d.h. die SYRIZA-Regierung muss erklären, dass sie zur Logik der Troika überläuft]
Blockupy ruft zu Aktionen gegen die SPD auf
Aufgrund der fast einstimmigen Zustimmung der SPD zur »Erpressung der Regierung in Griechenland«, ruft das Blockupy-Bündnis zu Protesten gegen die Sozialdemokraten auf. Im Aufruf des Bündnisses heißt es, dass in den nächsten Wochen bundesweit öffentliche und parteiinterne Veranstaltungen der SPD, sowie Parteibüros besucht werden sollen.
Habermas kritisiert deutsche Bundesregierung
Der deutsche Philosoph Jürgen Habermas hat im britischen Guardian die Krisenpolitik der deutschen Bundesregierung gegenüber Griechenland erneut scharf kritisiert und sieht dabei insbesondere im von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Gespräche gebrachten Grexit Athens als falsches Signal für Europa an. »Ich befürchte, die deutsche Regierung, die Fraktion der Sozialdemokraten mit inbegriffen, hat innerhalb nur einer Nacht das gesamte politische Kapital Deutschlands verspielt, das es sich im letzten halben Jahrhundert angesammelt hatte.« (ND vom 16.Juli 2015)
Deutsche Profitpresse:
Fremdschämen
Als ich gerade das Titelbild des neuen Spiegel sah, fühlte ich zum ersten Mal, was das Wort "Fremdschämen" meint. Ein verzweifeltes Volk, in dessen Land sich seit Jahren eine humanitäre Katastrophe abspielt, in dem für viele nicht mal mehr notwendige medizinische Versorgung gegeben ist, in der alte Menschen obdachlos werden und scharenweise in Armenküchen landen und in dem die Jugend keine Arbeit findet und viele keine Perspektiven mehr sehen, kämpft gegen das Elend und um seine Würde .... Und dann dieses unfassbare Titelbild ... Mir fehlen vor diesem aktuellen Hintergrund tatsächlich die Worte angesichts solcher Ignoranz, solch diskreditierender Stimmungsmache und populistischem "Spiel" mit Vorurteilen ...
Ulrich Schneider , Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
Dokumentiert:
Rede und Schlusswort von Alexis Tsipras im EU-Parlament am 8. Juli 2015 im Wortlaut
Meine Damen und Herren Abgeordneten,
ich danke Ihnen für ihre Einladung; das Wort zu ergreifen an diesem hohen Ort der europäischen Demokratie, mich an die gewählten Vertreter des europäischen Völker zu wenden in einem entscheidenden Moment für mein Land, Griechenland, für die Euro-Zone und für die Europäische Union, ist für mich eine Ehre. Vor einigen Tagen haben wir beschlossen, das griechische Volk zu konsultieren und es gebeten, in den Gang der Verhandlungen einzugreifen und sich über seine Zukunft zu äußern. Vor einigen Tagen hat sich das griechische Volk mit starker Stimme geäußert. Das Mandat, das es uns anvertraut hat, gibt uns den Auftrag, die Anstrengungen zu verdoppeln und zu einer sozial gerechten und wirtschaftlich tragfähigen Lösung zu gelangen – weit entfernt von den Irrtümern der Vergangenheit, die unserer Wirtschaft einen verhängnisvollen Schlag versetzt hat, weit entfernt von der Austeritätspolitik, die diese in die Falle eines deflationistischen Zirkels geführt und die Gesellschaft in eine tiefe und anhaltende Depression eingeschlossen haben.
Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 07.07.2015
CSU sollte besser eigene Vergangenheit aufarbeiten
"Statt mit Unwahrheiten und Ressentiments Stimmung gegen Griechenland zu machen, sollte die CSU lieber ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten. Schließlich gehörte die CSU unter Franz Josef Strauß zu den offenen Befürwortern der griechischen Militärdiktatur, unter der zwischen 1967 und 1974 zehntausende Griechen eingesperrt, gefoltert und nicht wenige sogar ermordet wurden", kommentiert Sahra Wagenknecht aktuelle Forderungen der CSU nach einem Ende der Gespräche mit Griechenland sowie einem Rauswurf des Landes aus der Eurozone.
DGB-Erklärung zu Griechenland
Für weitere Verhandlungen, gegen den Grexit – für den Euro
Der geschäftsführende DGB-Bundesvorstand hat heute diese Erklärung zu Griechenland beschlossen: Die griechische Bevölkerung hat mit großer Mehrheit mit Nein gestimmt. Mit einem Nein gegen die Fortsetzung der Austeritätspolitik, die das Land eben nicht aus der Krise geführt hat. Die soziale Lage hat sich mit der einseitigen Sparpolitik dramatisch verschlechtert. Millionen Menschen sind von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen. In den letzten Monaten sind Fehler gemacht worden. Syriza hat Wahlversprechen gemacht, die kaum zu halten waren. Auch das Verhandlungsgeschick des griechischen Finanzministers war nicht durch Fortune und Takt gekennzeichnet. Man beschimpft – bei aller Differenz in den Positionen – seine Verhandlungspartner nicht als Terroristen. Aber auch die „Institutionen“, vormals Troika genannt, haben die Chancen für erfolgreiche Verhandlungen in den letzten Wochen nicht genutzt. Dabei waren die Differenzen beim letzten Verhandlungsstand vom 25. Juni offensichtlich überbrückbar.
Solidarität mit Griechenland geht anders!
Euro-Länder versuchten IWF-Bericht zu stoppen
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters haben Regierungen von Euro-Staaten versucht, die Veröffentlichung eines Berichts des Internationalen Währungsfonds über die Schuldenlast Griechenlands zu stoppen - offenbar, weil der Bericht die Forderung der griechischen Regierung nach einer Schuldenerleichterung unterstützt. Der IWF hatte am Donnerstag eine Analyse zur Schuldentragfähigkeit Griechenlands veröffentlicht, in der auch die Notwendigkeit eines Schuldenerlass erläutert wird. Premier Alexis Tsipras hatte den Bericht als eine »großartige Bestätigung für die griechische Regierung« bezeichnet. Reuters zufolge hat es über die Veröffentlichung hinter den Kulissen einen Streit zwischen IWF und Euro-Staaten gegeben. Bei einem Treffen am Mittwoch, in dem es auch um den Zeitpunkt gegangen sei. Während die Europäer auf die Bremse treten wollten, und eine Veröffentlichung vor dem Referendum ablehnten, weil die Fakten auch politischen Rückenwind für die Nein-Empfehlung von Tsipras bedeuten könnte, plädierten unter anderem die USA auf eine frühere Veröffentlichung gedrängt. »Die EU muss verstehen, dass nicht alles auf der Grundlage ihrer eigenen Vorstellungen entschieden werden kann«, wird eine IWF-Quelle in dem Bericht zitiert. Man könne die Fakten nicht »verstecken«, nur weil sie politisch genutzt werden könnten. (ND vom 4.7.2015)
Operation Regime Change
Die "Slipsträgerputschisten" (Bildmontage: hg)
Mittlerweile ist offenkundig, dass es Deutschland und den anderen Mächten Europas nicht ausreicht, die griechische Regierung nur in die Knie zu zwingen. Sie wollen einen Regimewechsel, mit weniger geben sie sich nicht zufrieden. Natürlich nicht mit militärischer Gewalt, die Operation wird schließlich von Berlin und Brüssel aus geleitet – und nicht aus Washington. (Der Freitag vom 3.Juli 2015)
Gregor Gysi: »Sie wollen die linke Regierung in Griechenland beseitigen«
"Die Art, wie sie sich beweihräuchern, ist völlig daneben", sagte Gregor Gysi zu Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble in der Debatte zur griechischen Schuldenkrise. Die Kürzungspolitik der Bundesregierung und der Troika sei gescheitert, die Versprechen hätten sich nicht erfüllt, die dramatischen sozialen Folgen habe die Bundesregierung mitzuverantworten. "Die Kernfrage ist nicht die Frage der Schulden und auch nicht die Frage des Geldes", sagte Gysi, "sondern es geht um Macht und Demokratie." Es sei verantwortungslos, dass die Bundesregierung nur noch auf den Sturz der Regierung in Griechenland hoffe.
Es reicht, Martin Schulz!
"Martin Schulz hat die Katze aus dem Sack gelassen. Den europäischen Institutionen geht es in Griechenland um nichts anders als ein Scheitern der demokratisch gewählten Regierung Tsipras. Ein Kompromiss mit Syriza war offensichtlich nie gewollt", erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Dietmar Bartsch, zu Äußerungen des Präsidenten des Europaparlaments, der auf eine Ablösung der Regierung Tsipras durch Neuwahlen hofft und für die Zwischenzeit einer technischen Übergangsregierung das Wort redet. Bartsch weiter:
"Offensichtlich war Martin Schulz‘ eigener Wahlkampf einer mit Übergangslosungen. Er hatte für ein Europa der Demokratie, nicht der Bevormundung geworben. Sein Geschwätz von gestern interessiert Martin Schulz nun nicht mehr. Diese direkte Einmischung in eine innergriechische Auseinandersetzung, der unverhohlene Angriff auf eine demokratisch gewählte Regierung ist eines Präsidenten des Europäischen Parlaments schlicht unwürdig. Es reicht, Martin Schulz!"
IWF plädiert für Schuldenschnitt – Merkel juckt das nicht.
Die Syriza-Regierung verhandelte vergangene Woche bis zum Schluss, doch von Schuldenschnitt oder wenigstens einer Umschuldung wollten die Geldeintreiber um Wolfgang Schäuble nichts wissen. Nun bestätigt auch der IWF, dass das Land einen Schuldenschnitt braucht. Und Merkel? An der perlt jede ökonomische Vernunft ab. So viel Ignoranz ist unbegreiflich und katastrophal für die Zukunft Europas.
Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE: Die Syriza-Regierung verhandelte vergangene Woche bis zum Schluss, doch von Schuldenschnitt oder wenigstens einer Umschuldung wollten die Geldeintreiber um Wolfgang Schäuble nichts wissen. Stattdessen stellten die Institutionen der griechischen Regierung ein Ultimatum, worauf Ministerpräsident Alexis Tsipras konsequent mit der Verkündung eines Referendums reagierte. Nun bestätigt auch der IWF, dass das Land einen Schuldenschnitt braucht.Und Merkel? An der perlt jede ökonomische Vernunft ab. So viel Ignoranz ist unbegreiflich und katastrophal für die Zukunft Europas.
Wollen CDU und SPD die SYRIZA-Regierung wegputschen?
Niemals ein Deal mit SYRIZA-Regierung
Laut der britischen »The Times« wird die Bundesregierung jede Einigung mit Griechenland solange torpedieren, wie dort SYRIZA an der Regierung ist. Die Zeitung schreibt unter Berufung auf einen Unions-Politiker, der »einer der einflussreichsten Politiker Europas« sein soll, Berlin werde keinen Cent mehr in ein Stabilitätsprogramm oder Kredite für Griechenland geben, solange dort Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis in der Regierung säßen. »Heute ist die Frage, ob wir Tsipras und Varoufakis trauen«, wird der Politiker zitiert. Die Antwort sei: Nein. Laut der Zeitung deutete der Politiker auch an, dass die Europäische Union die SYRIZA-geführte Regierung aus der Regierung drängen wolle, egal wie das Referendum ausgehe. Selbst wenn die Griechen am Sonntag mit Ja zu den Gläubiger-Bedingungen stimmen würden, werde es kein neues Kreditprogramm geben, sollten Tsipras und Varoufakis im Amt blieben.
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