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Sozialistische Zeitung für Kiel
Aktuelle Ausgabe vom 01. Dezember 2019
Zur Eröffnung von Primark in Kiel riefen am 9.11.2019 Attac-Kiel, Extinction Rebellion, Greenpeace und die Kampagne für Saubere Kleidung zu einer Protestaktion auf. Es nahmen ca. 100 Aktivisten teil. Auch der DGB, die IG Metall, der BUND und die Grüne Jugend beteiligen sich. (uws)
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Attac-Veranstaltung in der Alten MU:
Vom Leben auf Kosten anderer ins gute Leben für alle?
Wo immer man hinschaut – Krisen: Klimawandel, Flucht, Vertreibung, Naturzerstörung, Feinstaub, Mietenwahnsinn, Wirtschaftskrise und viele mehr. Schaut man auf die Zusammenhänge, wird schnell deutlich: All diese Krisen sind eng mit unserer Lebensweise im Globalen Norden verknüpft. Überspitzt gesagt: Wir leben auf Kosten anderer. Anderer Menschen und der Natur. Auch wenn wir es gerne ändern wollen, diese Lebensweise scheint extrem stabil zu sein. Alleine geht’s nicht. Wie kann es also weitergehen?
Eingeladen war der Referent Jonas Lage, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Norbert Elias Center der Europa-Universität Flensburg, Teil des I.L.A. Kollektivs und Mitautor des Buchs: „Das gute Leben für alle – Wege in die solidarische Lebensweise“
Die Attac-Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung und mit Fridays for Future am 13.11.2019 statt und war mit ca. 100 TeilnehmerInnen im Fahrradkino der Alten Mu gut besucht.
Jonas Lage bezieht sich in seinem Vortrag eng auf unsere alltägliche Lebenswelt und erläutert mit zahlreichen Beispielen das Konzept der “imperialen Lebensweise“. Davon ausgehend stellt er solidarische Alternativen sowie mögliche Wege des Wandels zur Diskussion. Die zentrale Frage ist: Wie überwinden wir das Leben auf Kosten anderer, das sich auch stark in den Auswirkungen des Klimawandels niederschlägt, und wie gehen wir erste Schritte auf dem Weg zum guten Leben für alle weltweit?
Das Buch und die Grafiken/Poster zu dem Vortrag liegen auf der Internetseite https://dasgutelebenfueralle.de als PDF zum Download bereit. Es steht unter der Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz zur nichtkommerziellen Verwendung zur Verfügung. (uws)
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Leben und Gesundheit sind weniger wert als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse ?
Mit der Verabschiedung des Wasserrrechts-Modernisierungsgeseztes am 13.11.2019 hat das Volksbegehren die Zuständigkeit unserer Kreise für den Schutz des Wassers bei Bohrungen (bisher: niedersächsisches Bergamt), einen sofortigen Bohrstopp bei unerwartetem Wasserfund und die Haftung von Ölkonzernen für Schäden erreicht.
Diesem großartigen Erfolg war eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem Umweltministerium und der Jamaikakoalition vorausgegangen.
Wie beim Start des Volksbegehrens kommuniziert, geht es jetzt in die zweite Phase des Volksbegehrens.
WIR WOLLEN TRANSPARENZ!
Es fehlt immer noch der sehr wichtige Punkt Transparenz, damit in Zukunft in Schleswig-Holstein z. B. Leben und Gesundheit der Bevölkerung einen höheren Wert erhalten, als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse. Obwohl seriöse Unternehmen mit dem Auskunftsrecht des Informationszugangsgesetzes keine Schwierigkeiten haben, fürchtet die FDP um den Wirtschaftsstandort, wenn Behörden auch ohne Anfrage über Gefahren und Missstände informieren dürfen.
Alle Schleswig-Holsteiner*innen können mit ihrer Unterstützung des Volksbegehrens darüber entscheiden, ob in Zukunft Leben und Gesundheit wichtiger sind als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse.
Die Unterschriften können sowohl auf Ämtern und Rathäusern abgegeben, als auch unter https://www.vi-wasser.de heruntergeladen, ausgedruckt und an die angegebene Adresse geschickt werden. Unter dieser Internetadresse gibt es auch umfassende Informationen und einen Rathausfinder https://www.rathausfinder.de/1204/search/ für Sammelstellen für Unterschriften.
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Liebe Freund*innen, liebe Attacies!
Am Samstag, den 9. November, um 14 Uhr rufen wir unter dem Motto "Fast Fashion Kills - Primark verdient, Wir alle zahlen den Preis" alle Kieler*innen zur Teilnahme an einer Kundgebung gegen Profitmacherei a
uf Kosten von Mensch & Natur vor der neuen Primark-Filiale auf (Holstenstraße 37, Höhe Meislahn). Der gemeinsamen Flyer von attac Kiel, Extinction Rebellion, die Kampagne für Saubere Kleidung (Kieler Aktivgruppe) und des Frauenwerks der Nordkirche ist hier zu finden.
Um 11:30 besteht in den Räumlichkeiten des Frauenwerks der Nordkirche (Gartenstr. 20) die Möglichkeit Plakate/Transparente anzufertigen.
Am Mittwoch, den 13. November, um 19 Uhr findet die Vortrags & Diskussionsveranstaltung "Vom Leben auf Kosten anderer ins gute Leben für alle?" mit Jonas Lage (Uni Flensburg) in Fahrradkino (Alte Mu, Lorentzendamm 8) statt. Wir richten diese Veranstaltung in Kooperation mit Fridays for Future Kiel und der Heinrich-Böll-Stiftung SH aus. (mehr Infos)
Heute, am 6.11.19, hat ein Primark-Store in Kiel eröffnet.
Fast Fashion, das Geschäftsmodell für das Primark steht, kostet unbezahlbare Menschenwürde und natürliche Lebensgrundlage. Mehr als ein Drittel der in Deutschland gekauften Kleidung (2 Mrd. Kleidungsstücke) wird kaum genutzt aussortiert. Für Altkleider gibt es mittlerweile ein riesiges Entsorgungsproblem. In jedem T-Shirt und jeder Hose steckt die Arbeitsleistung von Näherinnen, die in Asien und Osteuropa für Löhne weit unter dem Existenzlohnniveau schuften. Es werden Tausende von Litern Wasser verbraucht, die in der Landwirtschaft fehlen. Der Einsatz von Chemikalien belastet Mensch und Umwelt. Böden erodieren beim Baumwollanbau, Pestizide und Insektizide vergiften Insekten und Menschen. Meere und Fische werden durch Auswaschungen von Mikroplastik in Kleidung verseucht. Geschätzt gehen 10 Prozent der CO2- Emissionen weltweit auf das Konto von Kleidung. Die Primark-Eröffnung zeigt, dass ein Umdenken im Hinblick auf die sozialen und ökologischen Folgen unseres Wirtschaftsmodells, das zukünftige Generationen massiv schädigen wird und Menschen heute stark beeinträchtigt schon noch nicht stattgefunden hat!
Deshalb ruft die Kampagne für Saubere Kleidung gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren (u.a. Attac Kiel, dem Frauenwerk der Nordkirche und Extinction Rebellion Kiel) zum kreativen gewaltfreien Protest vor Primark auf. Seid am Samstag, den 9.11.19 um 14:00 dabei!
Wir treffen uns ab 12:00 zum gemeinsamen Plakatemalen in der Gartenstraße 20 in Kiel in den Räumen des Frauenwerks der Nordkirche. Wer mag, kann auch an einer Straßentheaterszene teilnehmen, die wir dort einüben.
Bitte lasst uns wissen, ob ihr zur Kundgebung kommt, damit wir gegebenenfalls die Teilnehmer*innenzahl erhöhen können!
https://twitter.com/GreenpeaceKiel
https://twitter.com/sauberekleidung
Waltraud Waidelich
Frauenwerk der Nordkirche im Hauptbereich Frauen und Männer, Jugend und Alter
Ref. Fem. Ethik und Konsumethik
Postadresse: Gartenstr. 20, 24103 Kiel
Tel. 0431 55 779126
Mobil 0151 111 79 163
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Sozialistische Zeitung für Kiel
Aktuelle Ausgabe vom 01. Oktober 2019
Fotos: Ulf Stefan, r-mediabase.eu
KLIMASTREIK
In Schleswig-Holstein gingen am internationalen Klimastreiktag am 20.9.2019 in mindestens 30 Orten Schüler und Erwachsene auf die Straße. Im einzelnen wurden in Kiel 15.000 bis 17.000 Teilnehmer gezählt. In Lübeck 4.000 bis 6.000, in Husum 2.000, in Niebüll 600, in Eckernförde 1.500, in Neumünster 1.000, in Rendsburg 500, in Bargteheide 1.000, in Itzehoe 700, in Flensburg 5.000, auf Pellworm und Helgoland je 70. Die Zahlen sind teils der Presse entnommen, teils stammen sie aus Tweets der Veranstalter. Weitere Demos gab es auf Fehmarn, Sylt, Amrum, Föhr und Hallig Hooge, in Elmshorn, Glückstadt, Bad Oldesloe, Fredeberg, Kaltenkirchen, Pinnenerg, Bad Segeberg, Plön, Eutin, Enge-Sande, Joldelund und Schleswig. In Kiel waren auch Mitarbeiter des Windkraftanlagenherstellers Senvion dabei, der gerade in Konkurs gegangen ist. Rund 1000 Arbeitsplätze gehen verloren, u. a. aufgrund der Windkraft-Verhinderungspolitik in Bund und Land.
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